Jahresprogramm 2025 Landesgruppe Saarland
29.04.2025
Exkursion
Ort: Craincourt in Lothringen
Thema: Der Privatwald von Georg Wilhelm wird seit fast 30 Jahre naturnah bewirtschaftet. Vorher war es ein historischer (stillgelegter) Wald ohne nennenswerte Eingriffe. Das Konzept und das Ergebnis wird der Eigentümer erklären.
09. – 12. 06. 2025
Exkursion
Ort: Brünn (Brno)
Thema: Besuch des Universitätswaldes, Größe 10.000 ha. Es ist für die Tschechoslowakei der Beispielbetrieb für die Dauerwaldbewirtschaftung. Der Anspruch: Ökologie und Ökonomie sind gut vereinbar.
28.08.2025
Ort: Berdorf/Luxembourg – Friemholz
Thema: Das 170 ha große Friemholz ist ein Schwerpunkt sowohl für Bechstein-Fledermäuse als auch gleichzeitig für alte, bewirtschaftete Eichenbestände. Waldbewirtschaftung und amtlicher Naturschutz arbeiten gemeinsam.
11.10.2025
Ort: Gemeinde Malborn
Thema: 2022 lag bei der Gemeinde ein Gutachten vor, das u.a. nachgewiesen hatte: „Erhebliche Gefährdung des Betriebsziele durch Rotwild“. Daraufhin wurde „Jagdkonzept“ beauftragt, das innerhalb kurzer Zeit eine Wende herbeigeführt hatte.
Hinweis: Zu jeder Veranstaltung versenden wir eine gesonderte Einladung.
Am 17. April fand unsere Vortragsveranstaltung im Jagdschloss Karlsbrunn statt. Der Saal in dem ehemaligen Forstamt „Warndt“ war voll besetzt – ein Beleg, dass das Thema von großem Interesse ist.
Frau Dr. Müller, eine Wissenschaftlerin bei der „Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz“, erklärte zunächst die Entwicklung und die Folgen des Klimawandels auf die Niederschläge. Auf der einen Seite ist mit weiteren Starkregen zu rechnen, gleichzeitig aber auch mit längere Trockenperioden im Sommer.
Diese Entwicklung kann nicht verhindert werden. Dennoch gibt es für den Wald Möglichkeiten, die Folgen abzuschwächen. Auf der einen Seite muss der Wald möglichst naturnah bewirtschaftet werden – also genau so, wie die ANW-Grundsätze definiert sind. Ergänzend gibt es Möglichkeiten, mit der Waldinfrastruktur den Wasserabfluss zu steuern und gleichzeitig möglichst viel Niederschlagswasser im Wald zu belassen.
Die Präsentation (Link s. unten) war sehr wissenschaftlich fundiert. Aber Frau Müller ist es gelungen, die schwierige Materie verständlich zu übermitteln.
Auf der anschließenden Exkursion konnte Marcel Kiefer in seinem Revier anschauliche Beispiele vorführen, wie er mit überschaubarem Aufwand einige Anregungen aus dem Vortrag bereits realisiert hat.
Am 13. Oktober diesen Jahres veranstaltete die ANW-Saar eine Exkursion in das Saarforst Revier Losheim. Im Revierteil „Lückner“ wurde den Exkursionsteilnehmern unter Führung des dortigen Revierbeamten Jörg Thielmann vor Augen geführt was man mit konsequenter Schalenwildbejagung und zielgerichteter Pflege der auflaufenden Naturverjüngung für vielfältige und reich strukturierte Waldbilder erreichen kann. Die ANWler waren sich einig, dass solche Sukzessionen mit bis zu zehn verschiedenen Baumarten einer von vielen Bausteinen für einen klimaresilienten Wald darstellen. In direkter Nachbarschaft zum bewirtschafteten Staatswald liegt die Naturwaldzelle Geisweiler-Weiher. In der Naturwaldzelle findet auf einer Fläche von 64,80ha keine Bewirtschaftung mehr statt. Diese Waldfläche dient in ihrer ungestörten biologischen Entwicklung als forstliche Dauerversuchsfläche der Erforschung der Lebensvorgänge in ungestörten Waldökosystemen sowie Zwecken des Arten- und Biotopschutzes, insbesondere für Algen, Moose, Flechten, Pilze, Farne sowie Alt- und Totholz bewohnende Vögel, Kleinsäuger und Insekten. Anschaulich führte Erich Fritz die Teilnehmer durch die Naturwaldzelle und machte Angaben zu Vorräten, naturschutzfachlichen Zusammenhängen und dem im Klimawandel wichtigen Thema „Waldinnenklima“ . Der dritte Exkursionspunkt befasste sich mit dem Thema Wasser im Wald. Unter Leitung eines Limnologen erforschten die Exkursionsteilnehmer den Erlenbruch, welcher den Geisweiler-Weiher speist. Alle Teilnehmer waren fasziniert was sich alles an Kleinstlebewesen finden ließ und wie sensibel ein solcher Sonderstandort ist. Nach einer abschließenden Wanderung um den Geisweiler-Weiher konnten alle Teilnehmer sich noch einen Eindruck von dem wunderschönen Waldgebiet „Lückner“ machen bevor man sich von einander verabschiedete.
Am 17. September 2023 hatte der SaarForst Landesbetrieb zum „Tag des Waldes“ eine besondere Einladung ausgesprochen. Alle saarländischen Verbände, die sich dem saarländischen Wald verpflichtet fühlten waren eingeladen, sich dem interessierten Publikum zu präsentieren und dabei Ihre Sicht auf den Wald deutlich zu machen. Für Kinder und Jugendliche konnten die einzelnen Akteure dann ein Quiz durchführen, dessen Ergebnis auf Laufzetteln festgehalten wurde und das dann später zur Teilnahme an der Verlosung von Preisen berechtigte. Neben Naturschutzverbänden, Waldbesitzern und SaarForst selbst war auch die ANW Saar vertreten. Unser Quiz zeigte die Thematik „Wildverbiss“ an jungen Forstbäumen. Erfreulich lebhaft war die Teilnahme am Quiz, für Jüngere und Ältere.
„
Die ANW im Saarland formierte sich Ende der 1980 er Jahre. Die Geschichte der ANW begann zwar auf Bundesebene wesentlich früher (1950). Es handelte sich jedoch um einen sehr kleinen Kreis von Förstern und Privatwaldbesitzern. In den Bundesländern, insbesondere durch die Positionierung der Staatsforstbetriebe wurde das Konzept der naturnahen Waldwirtschaft argwöhnisch betrachtet und war nicht akzeptiert.
Im Saarland wurde zwar überwiegend der Laubholzdominierte Wald präferiert, insbes. die Eiche. Der Umbau von Buchenbestände in die Eiche erfolgte aber ausschließlich im Kahlschlag, Buchenverjüngung im klassischen Großschirmschlag oder in Pflanzung. Der Einsatz von Chemie war an der Tagesordnung.