Jahresprogramm 2024 Landesgruppe Saarland
FEBRUAR
Donnerstag 29. : Mitgliederversammlung
Öffentlicher Teil: Vortrag von Ulrich Mergner „Wald in der Klimakrise begleiten“
Anschließend: Interne Mitgliederversammlung
April
Mittwoch 17. : Vormittag: Beginn ab 10:00 Uhr im Jagdschloss Karlsbrunn Vortrag von Frau Dr. Eva Müller (FAWF Trippstadt) zum Thema:
Bedeutung des Wasserrückhaltes im Wald und Strategien
Mittagspause mit Imbiss im Wald
Nachmittags praktischer Teil: Ab 13:00 Uhr Exkursion Saarforstrevier Grossrosseln, Beispiele der Wasserrückhaltung im Wald. Im Anschluss an den praktischen Teil findet noch ein gemeinsamer Ansitz statt. Interessierte Exkursionsteilnehmer sind hierzu herzlich eingeladen.
Juni
Donnerstag 13. – Samstag 15.: Gemeinsame Exkursion mit ANW-Rheinland-Pfalz
Forstbetrieb Stadt Dornstetten: u.a. Plenterwälder, Entwicklung von Sturmflächen („Lothar 2000“)
Ortenau: LaubWertholz-Konzept ; Forstamt Baden-Baden
August
Donnerstag 22. Besuch von langjährigen Versuchsflächen mit Schwerpunkt verschiedener Baumarten
aus südlichen Regionen
Oktober
Freitag 11. Exkursion in das Wald-Wild Beispielrevier Soonwald
Themen: Wasserrückhalt, Entwicklung von „Wiebke“Flächen nach 40 Jahren unter konsequenter
Bejagung.
Es besteht auch die Option an der zweitägigen Exkursion des Privatwald-Verbandes teilzunehmen
Hinweis: Zu jeder Veranstaltung versenden wir eine gesonderte Einladung.
Am 17. April fand unsere Vortragsveranstaltung im Jagdschloss Karlsbrunn statt. Der Saal in dem ehemaligen Forstamt „Warndt“ war voll besetzt – ein Beleg, dass das Thema von großem Interesse ist.
Frau Dr. Müller, eine Wissenschaftlerin bei der „Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz“, erklärte zunächst die Entwicklung und die Folgen des Klimawandels auf die Niederschläge. Auf der einen Seite ist mit weiteren Starkregen zu rechnen, gleichzeitig aber auch mit längere Trockenperioden im Sommer.
Diese Entwicklung kann nicht verhindert werden. Dennoch gibt es für den Wald Möglichkeiten, die Folgen abzuschwächen. Auf der einen Seite muss der Wald möglichst naturnah bewirtschaftet werden – also genau so, wie die ANW-Grundsätze definiert sind. Ergänzend gibt es Möglichkeiten, mit der Waldinfrastruktur den Wasserabfluss zu steuern und gleichzeitig möglichst viel Niederschlagswasser im Wald zu belassen.
Die Präsentation (Link s. unten) war sehr wissenschaftlich fundiert. Aber Frau Müller ist es gelungen, die schwierige Materie verständlich zu übermitteln.
Auf der anschließenden Exkursion konnte Marcel Kiefer in seinem Revier anschauliche Beispiele vorführen, wie er mit überschaubarem Aufwand einige Anregungen aus dem Vortrag bereits realisiert hat.
Am 13. Oktober diesen Jahres veranstaltete die ANW-Saar eine Exkursion in das Saarforst Revier Losheim. Im Revierteil „Lückner“ wurde den Exkursionsteilnehmern unter Führung des dortigen Revierbeamten Jörg Thielmann vor Augen geführt was man mit konsequenter Schalenwildbejagung und zielgerichteter Pflege der auflaufenden Naturverjüngung für vielfältige und reich strukturierte Waldbilder erreichen kann. Die ANWler waren sich einig, dass solche Sukzessionen mit bis zu zehn verschiedenen Baumarten einer von vielen Bausteinen für einen klimaresilienten Wald darstellen. In direkter Nachbarschaft zum bewirtschafteten Staatswald liegt die Naturwaldzelle Geisweiler-Weiher. In der Naturwaldzelle findet auf einer Fläche von 64,80ha keine Bewirtschaftung mehr statt. Diese Waldfläche dient in ihrer ungestörten biologischen Entwicklung als forstliche Dauerversuchsfläche der Erforschung der Lebensvorgänge in ungestörten Waldökosystemen sowie Zwecken des Arten- und Biotopschutzes, insbesondere für Algen, Moose, Flechten, Pilze, Farne sowie Alt- und Totholz bewohnende Vögel, Kleinsäuger und Insekten. Anschaulich führte Erich Fritz die Teilnehmer durch die Naturwaldzelle und machte Angaben zu Vorräten, naturschutzfachlichen Zusammenhängen und dem im Klimawandel wichtigen Thema „Waldinnenklima“ . Der dritte Exkursionspunkt befasste sich mit dem Thema Wasser im Wald. Unter Leitung eines Limnologen erforschten die Exkursionsteilnehmer den Erlenbruch, welcher den Geisweiler-Weiher speist. Alle Teilnehmer waren fasziniert was sich alles an Kleinstlebewesen finden ließ und wie sensibel ein solcher Sonderstandort ist. Nach einer abschließenden Wanderung um den Geisweiler-Weiher konnten alle Teilnehmer sich noch einen Eindruck von dem wunderschönen Waldgebiet „Lückner“ machen bevor man sich von einander verabschiedete.
Am 17. September 2023 hatte der SaarForst Landesbetrieb zum „Tag des Waldes“ eine besondere Einladung ausgesprochen. Alle saarländischen Verbände, die sich dem saarländischen Wald verpflichtet fühlten waren eingeladen, sich dem interessierten Publikum zu präsentieren und dabei Ihre Sicht auf den Wald deutlich zu machen. Für Kinder und Jugendliche konnten die einzelnen Akteure dann ein Quiz durchführen, dessen Ergebnis auf Laufzetteln festgehalten wurde und das dann später zur Teilnahme an der Verlosung von Preisen berechtigte. Neben Naturschutzverbänden, Waldbesitzern und SaarForst selbst war auch die ANW Saar vertreten. Unser Quiz zeigte die Thematik „Wildverbiss“ an jungen Forstbäumen. Erfreulich lebhaft war die Teilnahme am Quiz, für Jüngere und Ältere.
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Die ANW im Saarland formierte sich Ende der 1980 er Jahre. Die Geschichte der ANW begann zwar auf Bundesebene wesentlich früher (1950). Es handelte sich jedoch um einen sehr kleinen Kreis von Förstern und Privatwaldbesitzern. In den Bundesländern, insbesondere durch die Positionierung der Staatsforstbetriebe wurde das Konzept der naturnahen Waldwirtschaft argwöhnisch betrachtet und war nicht akzeptiert.
Im Saarland wurde zwar überwiegend der Laubholzdominierte Wald präferiert, insbes. die Eiche. Der Umbau von Buchenbestände in die Eiche erfolgte aber ausschließlich im Kahlschlag, Buchenverjüngung im klassischen Großschirmschlag oder in Pflanzung. Der Einsatz von Chemie war an der Tagesordnung.